Rotfunk

#07 Gespräch: Wer hat Angst vor Gender-Mainstreaming? – mit Birgit Sauer

Episode Summary

Die Politikwissenschafterin Birgit Sauer analysiert, wie die Bewegungen gegen die Gleichstellung der Geschlechter entstanden sind und was man tun könnte, damit Cybermobs und Hasskampagnen gegen Frauen im Netz aufhören.

Episode Notes

Auf der 4. Uno-Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking wurde Gender Mainstreaming als Strategie der Gleichstellungspolitik eingeführt – von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich massiver Widerstand gegen Gender Mainstreaming und Gender Studies, erzählt Birgit Sauer, Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Das Ausbrechen aus traditionellen Geschlechterrollen, das Recht von Frauen auf ihren eigenen Körper, Heterosexualität nicht als alleinige Form der Sexualität: all das brachte in den Neunzigerjahren konservative Akteure gegen die Gleichstellungs-Bemühungen auf. In der Folge schlossen sich extreme Gruppen gegen die Gender-Forschung zusammen, darunter Väterrechtler und Rechtspopulisten. Birgit Sauer berichtet von Untersuchungen, nach denen die Verunsicherung durch Globalisierung und ökonomische Ungleichheit Männer mehr treffe, die ihre Wut und Verunsicherung auf Frauen übertragen. Im Internet werden diese Entwicklungen für alle sichtbar – in Form von Cybermobs und gezielten Kampagnen gegen Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen. Maria Maltschnig spricht mit Birgit Sauer über ihre Forschung zu diesem Thema.